Maßnahmen zur Prävention und Kontrolle von Schlangenbissen
schriftliche Frage Nr. 5/141 vom 15.05.2019
„Mit welchen konkreten Maßnahmen und Programmen unterstützt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) derzeit Trainings-, Aufklärungs-, Aus-und Weiterbildungsmaßnahmen von Gesundheitspersonal in Entwicklungsländern, die auf eine Vor-und Nachsorge von Schlangenbissen abzielen, und inwieweit plant das BMZ bestehende Trainings-, Aufklärungs-, Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen auszubauen, um die Anstrengungen der WHO, die bereits in einem Beitrag der Fachzeitschrift PLOS Neglected Tropical Diseases
(https://doi.org/10.1371/journal.pntd.0007059) dargelegt wurden, der von Mitgliedern der WHO Arbeitsgruppe zur Entwicklung einer Roadmap zur Prävention und Kontrolle von Schlangenbissen
(https://www.whoint/snakebitesiresources/who-cds-ntd-nzd-2019.03/en/) verfasst wurde, zu unterstützen?"
Antwort:
Die Stärkung von Gesundheitssystemen in Entwicklungsländern ist der zentrale Schwerpunkt des BMZ im Gesundheitssektor. Durch starke nationale Gesundheitssysteme können vernachlässigte Tropenkrankheiten, inklusive Schlangenbisse, wirksam und nachhaltig bekämpft werden.
Überdies setzt sich das BMZ seit Jahrzehnten für die Bekämpfung vernachlässigter Tropenkrankheiten ein, zu denen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit 2017 Schlangenbisse zählt.
Die BMZ-Initiative „Klinikpartnerschaften - Partner stärken Gesundheit" fördert seit Februar 2018 eine Klinikpartnerschaft zwischen dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg und dem Setthatirath Hospital in Vientiane mit dem Schwerpunkt der Behandlung von Schlangenbisspatienten in Laos.
Das Projekt fördert (1) die Weiterbildung des medizinischen Personals in zehn Krankenhäusern in der Behandlung von Schlangenbissen, (2) den Aufbau einer Infrastruktur zum Import und der Verteilung des Immunserums Antivenin und (3) die Entwicklung nationaler Behandlungsrichtlinien zum Management von Schlangenbisspatienten.
Darüber hinaus unterstützt das BMZ im Rahmen des Global Health Investment Fund (GHIF) die Weiterentwicklung von Gesundheitsprodukten in Ländern mit geringem Einkommen. Über den Fonds hat das Serum Institute of India einen Kredit von ca. 2,5 Mio US-Dollar für die Entwicklung und Vermarktung eines Gegengifts von Schlangenbissen erhalten.
In der zentralafrikanischen CEMAC-Region wird im Rahmen eines Regionalvorhabens ein Forschungsprojekt in der Republik Kongo unterstützt, das sich mit der Biogeografie von Giftschlangen, ihrer Domestizierung und Herstellung von Gegengift beschäftigt.